Schwarz! Leer! Alles weg!
Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Dabei habe ich mich doch seit Wochen auf diese Abschlussprüfung vorbereitet. Ich kann mir nicht erklären, wohin mein Wissen verreist ist. Verzweiflung! Unruhe! Schwitzen! Und jetzt? Ich sitze einfach da und beim nächsten Mal, als ich auf die Uhr blicke, ist schon wieder eine Viertelstunde vergangen. Es nützt nichts. Ich weiss nichts mehr. Mein Herz klopft wie wild und mein Schädel brummt. Um mich herum schreiben alle ganz konzentriert darauf los. Ich bin wie gelähmt, nahe der Verzweiflung. Ich könnte losheulen. Blackout! Der Körper befindet sich in einer absoluten Stresssituation. Unser Körper kennt von jeher drei Reaktionsmöglichkeiten auf Stress. Wärst du ein Steinzeitmensch und würdest einem gefährlichen Wildtier begegnen, hättest du die Wahl zwischen Flucht, Kampf oder Tot-stellen. Dein Wildtier ist "nur" eine Prüfung, doch leider hat dein Körper grad die Reaktionsmöglichkeit "totstellen" gewählt. Ruhig bleiben! Blackouts können passieren und es gibt Abhilfe, um sich aus dieser Situation wieder raus zu manövrieren. Kennst du dein Blackout-Problem bereits vor der Prüfung, kannst du dir im Vorfeld mit Mentaltraining hilfreiche Reaktionsmuster erarbeiten. Bist du jedoch mittendrin, brachst du einen einfachen Notfallkoffer: - Atme tief in den Bauch! Atme länger aus als ein und entspanne dich so nach und nach. - Besetze deine Gedanken mit anderen Themen! Das tönt so einfach - ist es aber nicht. Eine gute Übung zur Ablenkung ist die folgende: Stelle beide Füsse flach auf den Boden und versuche nur die grossen Zehen zu bewegen. Schwierig, hä? Also, weiterprobieren. Mach das so lange, bis du mit deinen Gedanken voll bei deinen grossen Zehen bist. Dies besetzt deine Gedanken, lenkt dich ab und macht mit dir einen "Reset". - Und jetzt nochmals von vorne! Jetzt kannst du nochmals die Aufgabe durchlesen und auf einem Suddelblatt einfach alles stichwortartig aufschreiben, was dir zu diesem Thema in den Sinn kommt. So stellst du in deinem Hirn die Verbindungen wieder her und du wirst dich nach und nach an das Gelernte erinnern. Und am besten lässt du es gar nicht so weit kommen. Eine gute Vorbereitung in Bezug auf den Stoff, aber auch im mentalen Sinne, ist das A und O um eine Prüfung entspannt anzugehen. Und nur wenn du in deiner vollen Kraft bist, bringst du Höchstleistungen.
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Winterliches Schwimmen im eiskalten See? Oder an einem Ultra-Run teilnehmen? Bedeutet das "mental stark" zu sein? Nein. Klar haben Menschen, welche Extremleistungen absolvieren einen starken Willen und sind mental stark. Den Umkehrschluss zu machen und zu sagen, dass jemand nur "mental stark" ist, wenn er fähig ist solche Extremleistungen zu vollbringen, wäre aber falsch. "Mental stark" zu sein bedeutet, in seiner vollen mentalen Kraft zu sein, wenn es eine bestimmte Situation erfordert und schlussendlich heisst das, Herr (oder eben Frau) über seine Gedanken zu sein und diese aktiv steuern zu können. Mentale Stärke hat ganz viele Facetten und ist situationsabhängig. Der 16-jährige Sportler, welcher Mühe mit Niederlagen hat, wird nervös, wenn seine Mannschaft im Rückstand ist. Er möchte lernen seine Emotionen und Gedanken zu steuern, damit er seine volle Leistung abrufen kann, auch wenn seine Mannschaft im Hintertreffen ist. Es möchte in solchen Situationen mental stark sein. Die 15-jährige Schülerin möchte die Gymi-Aufnahmeprüfung absolvieren, welche sie vor zwei Jahren in den Sand gesetzt hat. Damals hatte sie ein komplettes Blackout. Das macht ihr Angst und diese Angst hemmt sie überhaupt mit dem Lernen zu beginnen. Sie möchte das nicht nochmals erleben und möchte lernen, wie sie die Gedanken steuern kann, damit sie die Situation meistert. Das ist mentale Stärke. Dem19-jährigen Lehrling vor der Abschlussprüfung fehlt das Selbstvertrauen die Prüfung erfolgreich zu bestehen. Er sagt sich, dass er schon die ganze Schulzeit schlecht in der Schule war. Seine Gedanken spielen ihm einen Streich und er muss lernen, sich in diesem Punkt zu vertrauen, denn schliesslich geht es um seinen Beruf, den er unheimlich gerne ausführt. Er möchte mehr Selbstvertrauen haben und mental stärker werden. Die 37-jährige Hobbysportlerin findet nach der Geburt ihres Kindes keine Motivation mehr um Sport zu machen. Sie merkt, dass es ihr gut tun würde, doch der Alltag fordert sie zu sehr, als dass sie sich für Sport aufraffen könnte. Sie möchte zum einen Motivationstechniken lernen und zum andern ihr Zeitmanagement besser in den Griff bekommen, damit sie sich Zeit für sich nehmen kann. Sie möchte sich generell mental stärken, um für sich selbst einzustehen. Dem 43-jährigen wird im Job alles zu viel und er merkt, wie er andauernd auf einem hohen Stresslevel ist. Er möchte lernen, wie er sich zum einen besser vom Job abgrenzen kann und möchte Entspannungstechniken lernen. Auch das ist mentale Stärke. An Wettkämpfen hat die 17-jährige Sportlerin Mühe mit Aktivierung und Entspannung. An einem Wettkampftag muss sie mehrmals antreten. Zwischen den Disziplinen muss sie möglichst runterfahren. Dieses Auf-und Ab zwischen "voll parat sein" und "sich wieder entspannen" gelingt ihr noch nicht so gut und sie möchte daran arbeiten. Auf dem Weg zur Leistungssportlerin braucht es ganz viel mentale Stärke. Diese kann man trainieren. |
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